15.1 Präpositionen - Einführung |
1) Unterschiede in der Verwendung | |
Im Prinzip wäre es Jacke wie Hose, man könnte "über" jemanden sprechen und "von" jemandem sprechen. Im Deutschen spricht man aber "über" jemanden, im Italienischen "von" jemandem. |
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2) Differenzierung werden in der einen Sprache vorgenommen, nicht aber in der anderen. | |
Im Deutschen wird zum Beispiel unterschieden, ob ein direkter Kontakt besteht oder nicht. Das Glas steht auf dem Tisch. Die Lampe hängt über dem Tisch. Das Italienische kennt zwar zwei Wörter für auf / über, nämlich sopra und su, aber beide unterscheiden nicht zwischen einer Situation, bei der ein direkter Kontakt besteht und einer Situation, bei der ein direkter Kontakt eben nicht besteht. |
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Präposition <=> Adverb | |||||||||||
Das Beispiel oben ist ein Extrembeispiel, weil der Satz "Er kommt gelegentlich vorbei..." gar kein Objekt hat und folglich müsste man sich schon ziemlich anstrengen, um darzulegen, dass hier die Verhältnisse eines Objektes in Bezug zu einem anderen Objekt geklärt werden. Allgemeiner kann man sagen, dass Adverb steht nach dem Verb und hat keinen Weiteren Einfluss auf das Satzgefüge, erzwingt insbesondere keinen besonderen Fall.
Weiter kann das Adverb in der Regel entfallen, es liefert in der Regel nur eine zusätzliche Information, der Satz selbst aber hat auch ohne das Adverb eine Bedeutung (Er schrie laut <=> Er schrie). Eine Präposition allerdings kann nicht entfallen, ohne sie wird der Satz sinnlos (Laut seiner Aussage, hat er...." <=> Seiner Aussage, hat er...). |
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Adverbien / Präpositionen / Konjunktionen / Pronomen | |||||||||||
Bei Wörtern wie trotzdem, weshalb, davor, worüber wird es nun richtig bunt, allerdings ist das nur im Deutschen so prächtig, andere Sprachen kennen diese bizarren Wortarten, die zwischen Adverbien, Präpositionen, Konjunktionen und Pronomen stehen nur in weit geringerem Umfang. Im Deutschen haben diese bizarren Gebilde so nette Namen wie Pronomialadverbien, Konjunktionaladverbien, Relativadverbien etc. etc.. Außer den Ausdrücken, die Sie in der Literatur finden, können Sie aber nach eigenem gusto noch ein paar hinzufügen, zum Beispiel, Pronominalkonjunktion. Wir diskutieren ein paar Konstellationen und lassen es dann auf sich beruhen. Irgendwo eingestreut in die Kapitel Präpositionen, Adverbien und Konjunktionen werden sie dann wieder auftauchen. Wir führen jetzt einen ganzen Haufen Begriffe ein (Präpositionalpronomen, Konjunktionalpronomen), die sie am besten gleich wieder vergessen, denn sie sind nicht eingeführt, sind Erfindungen des Autors. Die Begriffe, die man tatsächlich in der Literatur finden kann, haben ein Ausrufezeichen. |
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Pronominaladverb (!) | |||||||||||
Pronomialadverbien beschreiben die Begleitumstände eines Ereignisses, zum anderen stehen sie aber auch für etwas. Weiß man nicht für was sie stehen, ist der Satz sinnlos. Damit kann er es machen. Das "damit" ist einerseits eine adverbiale Bestimmung der Art und Weise ("Er kann es mit dem Schraubenschlüssel machen") andererseits ist es aber auch ein Pronomen, denn es steht für etwas, nämlich, in diesem Beispiel, für den Schraubenschlüssel. |
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Präpositionalpronomen | |||||||||||
Davor hab ich keine Angst. Der Begriff Präpositionalpronomen ist nicht eingeführt, hat aber eigentlich soviel Existenzberechtigung wie der tatsächlich eingeführte Begriff Pronominaladverb. Löst man den Satz auf, hat man schlicht eine Präposition mit einem Personalpronomen / Objekt. Vor ihm habe ich keine Angst. Bei der aufgelösten Konstruktion ist weit und breit kein Adverb und keine Konjunktion in Sicht, sehr wohl aber eine Präposition und ein Pronomen, wir finden also, dass Präpositionalpronomen ein guter Name für das Kind ist. |
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Konjunktionaladverbien (!) | |||||||||||
Wir waren pleite, wodurch wir gezwungen waren, nach Hause zu fahren. Das wodurch stellt rückbezüglich einen Bezug zur Ursache des Malheurs her ("wir waren Pleite"). Weil es also eine adverbiale Bestimmung referenziert, kann man es als Adverb bezeichnen. Es tut aber nicht nur das, sondern es stellt, wie eine Konjunktion, eine logische Beziehung her, in diesem Falle eine kausale, und ist insofern eine Konjunktion. |
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Pronominalkonjunktion | |||||||||||
Der Begriff Pronominalkonjunktion ist nicht eingeführt, ihn würde aber der Autor wählen. Denn die Aussage des Dudens erscheint ihm bedenklich. "Die Konjunktionaladverbien sind Adverbien, die Gegebenheiten oder Sachverhalte zueinander in Beziehung setzen und dadurch auch miteinander verbinden." Duden, Die Grammatik, 4 Auflage, Mannheim 1995, Seite 363 Der Satz hat das Problem, dass er den entscheidenden Zusammenhang zwar behauptet, aber nicht beweist. Er behauptet schlicht, dass Konjunktionaladverbien Adverbien sind. Begründet wird dies allerdings nicht, aber das wäre der eigentlich spannende Teil. Konjunktionaladverbien wären Adverbien, wenn sie einen Bezug hätten zu einem Adverb, genau dies verneint der Satz aber, denn es wird behauptet, dass Gegebenheiten oder Sachverhalte zueinander in Beziehung gesetzt werden. Eine Gegebenheit oder ein Sachverhalt ist aber eben kein Adverb oder eine adverbiale Bestimmung. Ein Adverb oder eine adverbiale Bestimmung beschreibt die näheren Umstände einer Gegebenheit oder eines Sachverhaltes, ist aber selber keine Gegebenheit. Er ging mir auf die Nerven, somit hatte ich auch keine Lust, ihm zu helfen. Einen kompletten Satz wie "er ging mir auf die Nerven" als adverbiale Bestimmung zu interpretieren, ist ziemlich gewagt, denn wenn ein ganzer Satz schon eine adverbiale Bestimmung an sich ist, was ist dann eine adverbiale Bestimmung? Ich würde sagen, man durchdenkt jetzt nicht alles neu, und belässt es dabei, dass adverbiale Bestimmungen die näheren Umstände sind, also Teil eines Satzes, aber nicht der Satz selbst. Sprachlich ist der Satz des Duden übrigens brillant. "....Sachverhalte zueinander in Beziehung setzen und dadurch auch miteinander verbinden." Also wenn man etwas zueinander in Beziehung setzt, dann verbindet man es auch. Yo, det is richtig, wenn man etwas verbindet, ist es anschließend verbunden, wäre ja noch schöner, wenn dem nicht so wäre. Der Begriff Pronominalkonjunktion ist deshalb günstiger, weil er darauf abstellt, dass ein Sinnzusammenhang / eine Idee / ein Satz durch ein Pronomen vertreten wird. Er hatte seinen Geldbeutel verloren, weswegen er die Rechnung nicht bezahlen konnte. Weswegen vertritt hier einen ganzen Sinnzusammenhang ("Er hatte seinen Geldbeutel verloren") insofern ist weswegen ein Pronomen, es stellt aber auch einen logischen Zusammenhang her, in diesem Falle einen kausalen, und deswegen ist es eine Konjunktion. |
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